Gehwegstreit Schlüterstraße Dezember 2014

Gehwegstreit beim Ausbau der Schlüterstraße

Monika Zeeb: „Besser ein zweiter Gehweg als Granitpflaster am Dorfanger“

Friedhofsbesucher, die an der Schlüterstraße parken, müssen aufpassen, wenn es regnet. Die Pfützen sind dann sehr tief. Auch der Gehweg ist ziemlich holperig. Die Fahrbahn zeigt ebenfalls Risse. Die Gemeindevertretung hat deshalb ausreichend Geld für den Ausbau dieser Straße in den Haushalt eingestellt. Als die Pläne im Sommer jedoch konkret wurden, waren viele Anwohner wenig begeistert. Sie fürchten hohe Anliegerbeiträge.

In mehreren Sitzungen haben deshalb der Ortsentwicklungsausschuss und der Bergholz-Rehbrücker Ortsbeirat unter großer Anwohnerbeteiligung diesen Straßenausbau beraten. Die Gemeindevertreter sind den Anwohnern dabei in mehreren Punkten entgegengekommen. Vor allem wird die Straße nicht als Anliegerstraße, sondern als Haupterschließungsstraße abgerechnet. Damit tragen Gemeinde und Anlieger jeweils 50 Prozent der Kosten. Bei Anliegerstraßen müssen die Anlieger 75 Prozent tragen. Außerdem haben die Gemeindevertreter zugesagt, die Zusatzkosten, die dadurch entstehen, dass vor dem Mehrgenerationenhaus eine Art Marktplatz/Dorfanger gestaltet wird – u. a. mit Granitpflasterung -, allein die Gemeinde trägt.

Leider hat nun aber eine Mehrheit im Ortsentwicklungsausschuss beschlossen, dass ein Gehweg nur auf einer Seite angelegt wird. Der Gehweg soll auf der Seite des Mehrgenerationenhauses bis kurz vor dem Oldtimermuseum bis zum bestehenden Überweg laufen und dann auf der Seite vom Kurzen End Richtung Ravensbergstraße weitergeführt werden. Fußgänger müssen in der Schlüterstraße also immer die Straßenseite wechseln. Die Schäferhofseite wird keinen Gehweg bekommen. Diese Kosten sollen eingespart werden. Die Mehrheit im Ortsentwicklungsausschuss will so einen Kompromiss mit den Anliegern schließen.

SPD-Gemeindevertreterin Monika Zeeb wird dieser Planung in der Gemeindevertretersitzung am 9. Dezember nicht zustimmen. „Wir brauchen eine fußgängerfreundliche Gemeinde“, erklärte sie. „Das wäre gut für Fußgänger, für Kinderwagenschieber, für spielende Kinder, für Rollstuhlfahrer und für Menschen mit Rollatoren. Außerdem ist jeder Gehweg ein Radweg für Kinder, die dort bis 8 Jahren radeln müssen und bis 10 Jahren radeln dürfen.“ Die Schlüterstraße ermögliche mit ihrer Breite gut zwei Gehwege. Dass ausgerechnet in einer Haupterschließungsstraße an den Gehwegen gespart werde, sei ganz falsch. Die Fußgänger würden gezwungen, hinter parkenden Autos die Straße zu überqueren, um weiter zu Fuß gehen zu können. „Das ist gefährlich und unnötig. Es wäre besser, wir würden das mit dem Granitpflaster bleiben lassen und mit dem Geld den zweiten Gehweg bauen,“ so Zeeb.